Renninger Mundartgruppe „D’RANK-BACHL“ beansprucht die Lachmuskeln
Klamauk mit reichlich schwarzem Humor
Renningen. Nach drei Jahren Corona-Pause – abgesehen von einer eingeschränkten Veranstaltung im April 2022 – hat der Musikverein Renningen mit seiner Theatergruppe „D’RANK-BACHL“ wieder seinen traditionellen Theaterstadel im Januar durchführen können. An vier Tagen haben insgesamt gut 1000 Besucher das Stück „Eins, zwei, drei – männerfrei“ von Heinz-Jürgen Köhler verfolgt und wurden bestens unterhalten.
Wehe wenn sie losgelassen. Drei Schulfreundinnen wollen richtig auf den Putz hauen und fernab des Alltags und ihrer Ehemänner in einer verlassenen Jagdhütte vor allem die reichlich vorhandenen Weinbestände leeren. Helene, gespielt von Petra Rienhoff, die zum ersten Mal auf einer Theaterbühne stand, und ihre Mitstreiterinnen Rita (Svenja Schindele) und Julia (Yvonne Renz) werden in ihrem Vorhaben jäh gestoppt, als die Erbin Lady Plumpudding (Birgit Ziegler) samt trinkfreudigen Butler (Michael Kriegler) aufkreuzt. Zudem hat die Lady das Haus bereits so gut wie verkauft, nämlich an den Schmetterlingsforscher Olaf Obendrauf (Matthias Haug), der auch sofort mit seinem Freund Klaus-Dieter einziehen will.
Die drei Freundinnen lassen sich ihren Spaß aber nicht nehmen und versuchen mit allen Mitteln, ihren „Weiberurlaub“ standesgemäß durchzuziehen. Sie schmieden einen schicksalshaften Plan. Helene versucht es mit der Wünschelrute, die beiden anderen Mädels versuchen ihr Glück als Nonnen. Die mannstolle Julia wird dabei später von Chauffeur Oskar (Benjamin Appelt) unterstützt, nachdem bereits die gesamte Dienerschaft der Lady auf mysteriöse Weise das Zeitliche gesegnet hat. Auch die Försterin Renate Hubertus (Isabel Schuhmacher, neben Appelt ebenfalls erstmals dabei) trägt ihren Teil dazu bei, dass sich nachher alles zum Guten wendet.
Das hohe Tempo der Klamauk-Komödie, die vielen Wendungen sowie die sympathische Darstellung der Akteure machen „Eins, zwei, drei – männerfrei“ zu einem festlichen Vergnügen, um die aktuellen Alltagssorgen zwei Stunden zu vergessen. Insbesondere der immer wieder aufblitzende schwarze Humor und die vielen komischen Situationen, die sich anhand der Gemengelage ergeben, sorgen für beste Unterhaltung.
Petra Rienhoff hatte als Neuling gleich eine Hauptrolle und führte souverän durch das Stück, ebenso wie die erfahrene Svenja Schindele und Fast-Neuling Yvonne Renz. Die weiteren Akteure setzten die Farbtupfer. Die „schwarze Witwe“ Lady Plumpudding, herrlich sarkastisch gespielt von Birgit Ziegler, oder Butler James (Michael Kriegler), der mehr Chaos stiftet als der Lady lieb ist und sich ausschließlich in Naturalien auszahlen lässt. Bis hin zum Lepidopterologen Olaf Obendrauf alias Matthias Haug, der seine weibliche Seite ausleben durfte. Isabel Schuhmacher spielte die Försterin resolut und burschikos, mit dem ramponierten Chauffeur Oskar litt man förmlich mit.
„Ohne das Team im Hintergrund ist eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen“, bedankte sich Michael Kriegler, Vereinsvorstand und Regisseur in Personalunion, bei seinen vielen Musikerkollegen. Diese haben als Bedienungen und Küchenhilfen für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Das Stück kam bei den Besuchern bestens an, was sich an den häufigen Lachpausen und dem nicht enden wollenden Applaus zeigte. „Schön, dass Sie alle da sind. In diesen Zeiten ist das nicht selbstverständlich“, ergänzte Kriegler.
„Eins, zwei, drei – männerfrei“ wird noch zwei weitere Male aufgeführt: Am 27. Und 28. Januar 2023 machen „D’RANK-BACHL“ Station im Alten Schulhaus Lehenweiler. Informationen zur Kartenbestellung gibt es unter www.dg-lehenweiler.de.
Bildquelle: Alexander Gehrig