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Ein Interview mit unserem Dirigenten Eric Huter

Teil 1: Persönliches

MVR: In welchem Jahr bist Du geboren?
Eric: Gerade noch im besten Jahrzehnt, den 80ern – genauer genommen 1989.

MVR: Neben deiner Tätigkeit als Dirigent bei uns arbeitest Du bei einer Firma hier in der Region. Was machst Du dort hauptberuflich?
Eric: Ich bin „Mechanical Design Engineer“ für E-Traktionsmotoren in der Automobilbranche und damit als Ingenieur verantwortlich für die mechanische Auslegung und Konstruktion dieser Motoren.

MVR: Berge, Meer oder lieber Sightseeing in einer großen Stadt?
Eric: Definitiv Berge! Ob wandern, Ski fahren oder manchmal auch klettern ist egal.

MVR: Musik scheint ein wesentlicher Bestandteil Deiner Freizeitgestaltung zu sein. Hast Du, abgesehen von der Musik, noch weitere Hobbies?
Eric: Viele der Hobbies stehen schon eine Frage weiter oben. Ansonsten betätige ich mich gerne sportlich, außer man wirft mich in ein Schwimmbecken 😉

MVR: Du hast erwähnt, dass Du gerade erst in unsere Gegend gezogen bist. Was zieht Dich ins schöne Schwabenländle und wo kommst Du ursprünglich her?
Eric: Was mich ins Ländle gezogen hat, ist relativ einfach und nicht besonders romantisch, aber vermutlich auch der Grund vieler anderer, nämlich die Arbeit. Ich hatte Lust auf einen neuen Job in einer neuen Branche und so bin ich im April 2019 im Großraum Stuttgart gelandet. Meine eigentliche Heimat ist die fränkische Rhön ganz im Norden Bayerns am Dreiländereck zu Hessen und Thüringen. Wer sie nicht kennt, sollte dort einmal ein paar Tage Urlaub machen und das Land der offenen Fernen genießen… ruhig, malerisch, naturbelassen und mit ganz eigenem Charme mitten in Deutschland.

MVR: Und nun zu den wichtigen Dingen: Wenn Du dein Leben lang nur noch ein bestimmtes Bier trinken dürftest – welches wäre das?
Eric: Ganz klar „Cissy IPA“ von der Pax-Bräu aus meiner Heimat, gegen das fränkische Bier kommt so gut wie niemand an!

Teil 2: Musikalisches

MVR: Mit wie viel Jahren und mit welchem Instrument hast Du deine ersten musikalischen Schritte gemacht?
Eric: Meine ersten musikalischen Schritte habe ich in der Früherziehung mit 4 Jahren gemacht. Über Orgel bin ich dann mit ich glaube 9 Jahren bei der Klarinette gelandet.

MVR: Welche Instrumente sind seitdem hinzugekommen?
Eric: Wie bei vielen Klarinettisten habe ich später auch noch Saxophon gelernt, hauptsächlich um auch im Big Band Bereich etwas häufiger mitspielen zu können. Als Erwachsener kam dann noch das Fagott dazu (für mich immer noch eines der schönsten Instrumente). Teil der Dirigentenausbildung ist es dann auch noch Schlagwerk und Klavier zumindest in Grundlagen zu beherrschen, sowie ein Blechblasinstrument (bei mir Posaune).

MVR: Seit wann greifst Du auch gerne zum Taktstock und wie kam es dazu?
Eric: Wie es zum Interesse am Dirigieren kam, war dann doch eher Zufall. Während des goldenen Leistungsabzeichens (D3) habe ich ein paar junge Musiker kennengelernt, die sich am Dirigentenlehrgang versuchen wollten. Und wie es die Gruppendynamik so will, habe ich mich überreden lassen und die ersten Schritte als Dirigent im Ensembleleiter-Lehrgang gemacht. Das hat mir dann so viel Spaß bereitet, dass ich letztendlich weitergemacht und im Jahr 2011 meinen ersten Dirigentenlehrgang (C-Schein) abgeschlossen habe.

MVR: Wo hast Du schon überall musikalische Spuren hinterlassen? (Ensembles und Tätigkeiten als Dirigent)
Eric: Als Dirigent war ich bisher hauptsächlich in der Rhön tätig. Dazu zählen mein Heimatverein „Musikverein Oberelsbach“, der „Musikverein Bastheim“ und zuletzt bis zu meinem Umzug ins schöne Schwabenland die „Blaskapelle Klingend b-lech“, die sich der böhmisch-mährischen Blasmusik verschrieben hat. Daneben kommt noch die Leitung von Register- und Satzproben in Vereinen und Auswahlorchestern hinzu. Betrachtet man die musikalischen Spuren am Instrument, ist die Liste ziemlich lang: Musikverein Oberelsbach, Musikverein Hohenroth, Blaskapelle Klingend b-lech, Dead Horse Big Band, Kreisorchester Rhön-Grabfeld, Bezirksorchester Unterfranken, Nordbayerisches Jugendblasorchester und aktuell aktiv bin ich noch im Musikverein Tamm und im Projektorchester WiBraPhon.

MVR: Du hast unsere Unterhaltungsmappe ja etwas umgestellt. Welche Polka darf Deiner Meinung nach auf keinem Dorffest fehlen?
Eric: Das ist wirklich keine einfache Frage, es gibt nämlich so viele schöne Titel. Zurzeit ist es „Böhmische Liebe“ und „Isabel Polka“, aber auch gute alte Mosch-Titel wie „Egerland Heimatland“ dürfen nicht fehlen. Ich würde mich hier aber nicht nur auf Polkas beschränken, sondern unbedingt auch Märsche (z. B. „Kaiserin Sissi“ oder „Überm Horizont“) und Walzer („Bist du bei mir“ oder „Böhmischer Wind“) dazu zählen.

Teil 3: Dein Weg zu und mit uns

MVR: Was hat Dich dazu bewogen, auf unsere Stellenanzeige zu antworten?
Eric: Zuallererst ist die simple, einfache und plakative Stellenanzeige ins Auge gefallen, die sich deutlich von anderen unterschieden hat. Letztendlich dazu bewogen mich zu bewerben, hat mich nach einer kleinen Recherche die Erkenntnis, dass der MV Renningen ein ambitionierter Verein auf hohem musikalischen Niveau und mit einem funktionierenden Vereinsleben ist.

MVR: Im Februar dieses Jahres warst Du dann schließlich bei uns zum Probedirigat. Was ist Dir danach durch den Kopf gegangen?
Eric: „Wow, was für ein Klangkörper mit einer ziemlich ausgeglichenen Besetzung, das würde richtig viel Spaß machen mit dem Verein zu arbeiten und ihn zu entwickeln! …aber jetzt muss ich los zum Konzert… 😉 “

MVR: Wo siehst Du unsere Stärken und an was würdest Du mit uns gerne arbeiten?
Eric: Eure Stärken sind sicherlich die Klangqualität, die Imposanz in symphonischen Tutti-Passagen und das Rock/Pop-Genre. Ich möchte mit Euch vor allem an der Differenzierung der unterschiedlichen Genres, der musikalischen Ausdrucksweise – wie (Binnen-)Dynamik, Agogik und Artikulation – und an besonders offenen und heiklen, aber auch solistischen Stellen arbeiten. Auch ganz neue Impulse wie beispielsweise Gemeinschaftskonzerte mit anderen Vereinen oder Projekte mit Chören würde ich in Zukunft gerne angreifen.

Von uns für Dich:

Wir Musiker vom Großen Blasorchester freuen uns sehr auf die Zeit mit Dir als Dirigent, besonders, wenn wir unseren normalen Probenbetrieb wiederaufnehmen können. Die Corona-Pandemie kam zwar sehr ungeschickt zum Zeitpunkt Deines Einstiegs bei uns, aber die ersten Register- und Gesamtproben waren trotzdem schon sehr vielversprechend und haben uns riesig Spaß gemacht. Wir spüren deutlich, dass Du uns frischen Wind bringst und freuen uns schon sehr auf die ersten öffentlichen Auftritte unter Deiner Leitung.

Von dir für uns:

Mir persönlich hat bisher jede Probe – in welcher Form auch immer – sehr viel Spaß gemacht und musikalisch ist auch schon einiges zurückgekommen. Lasst Euch weiterhin auf neue Impulse oder andere Wege ein, die vielleicht zu Beginn etwas unbequem oder auch unkonventionell sind, sich aber definitiv lohnen werden. Habt weiterhin so viel Spaß an der Musik und behaltet Eure Lust auf Neues… Ihr seid eine tolle Truppe!